BAUBAO

BAUBO
die mythische Vulva

sie alle bergen ein geheimnis
der ihnen inne wohnt

sie werden bei ihrem namen gerufen
den niemand kennt

ihr geschlecht bleibt bedeutungslos
bis du sie erkennst

eingemantelt lässt sich ihr arkanum lüften
heb den deckel und schlüpf hinein

DEMETER

Sie ist die rosa, glänzend Schlichte,
ruht zufrieden satt, von Dank erfüllt.
Ein klarer Körper der nicht versuchen muss
uns etwas vorzumachen.

Mandelförmig ist der Grundriss
die Deckelteilung, optisch gedrittelt angelegt.
Und, wir öffnen sie mit Vorsicht
schauen gespannt in ihr Geheimstes.

Ausgekleidet, Boden, Seitenwände mit Brustknöspchen
und, als wären zwei nicht schon genug,
reiht sich Eins ans Andere, spendete verheißungsvoll,
in uferloser Üppigkeit, die erste Nahrung.

Und, was bedeutet an der Mutterbrust genährt zu werden?
Ist dies nicht mehr wie Nahrung?
Ist nicht das Stillen die viel tiefere Erfahrung
als nur lebensnotwendigen Spende?

Nährt uns nicht ebenso die Nähe, der Geruch,
warme Berührung Haut an Haut und
jedes lieb gehauchte Wort, ja, jeder Seufzer und
nicht zuletzt der Herzschlag, noch völlig unbewusst?

Und, ist nicht der Mangel,
sogar ein Überfluss an alledem
zeitlebens unsere tiefste Sehnsucht,
die wahre Suche nach dem verlorenen Paradies?

 

Maße: 9 x 29 x 8 cm
Farbe: Porzellan, rosa-orange
Jahr: 2008

EISERNE JUNGFRAU

Von außen schlicht und unscheinbar
ist sie sehr bescheiden.
Das dunkle Matt lässt Freudlosigkeit erahnen,
man braucht viel Zeit, bis sie bereit ist,
sich zu öffnen.
Sofort wird klar,
hier wird niemand herzlich eingeladen
oder mit Offenheit erwartet.
Spitze Stacheln, die aus den Innenwänden ragen
und kaum dazwischen Raum erlauben.

Ist ihre Angst für sie nicht selbst bedrohlich,
das Waffenarsenal zu groß geworden
ein Nutzen schier unmöglich?
Für den, der aus Versehen
oder gar das erste Mal
an diesen Ort gerät,
gibt es kein schmerzloses entkommen,
es wird das Leben kosten,
ohne vorher mit dem kleinen Tod
belohnt zu werden.

Mit angehaltenem Atem
und ganz leise
versuche ich das Gefäß zu schließen.
Ich ziele vorsichtig, präzise ,
ich will sie nicht verletzen,
versuche die beiden Deckeldornen,
in das Innere zu schieben.
Die strikte Verteidigung der Jungfräulichkeit
wird hier zur eigenen Bedrohung
und bezahlt mit lebenslanger Einsamkeit.

 

Maße: 8 x 37 x 11 cm
Farbe: Porzellan, schwar-metallic, weiß glänzend
Jahr: 1992

GOLDFINGER

Hier trifft uns die volle Wucht.

Eine Kolossin
die nach dem Gipfel strebt.
Sie will hinauf in höhere Sphären
und legt bereitwillig
die sonst wohlbehüteten Lippen dar,
und unaufhörlich wiederholt sie
ausschweifend ihr wildes Tun.

Sie ist nicht zimperlich
mit ihren Gesten,
vertraut ganz tief im Innern,
dass alles kommt,
was kommen muss
und nimmt sich frei
was ihr entgegenstreckt.

Doch manchmal und ganz rar,
der Eine, den sie vergolden muss,
der auffällt, trotz ihrem Überfluss
an Möglichkeiten.
Weise erkennt sie ihn gleich,
noch vor er bemerkt,
wie ihm geschieht.

 

Maße: 19 x 29 x 14 cm
Farbe: Porzellan, schwarz-metallic, rosa, feuervergoldet
Jahr: 2005

TOR ZUM GLÜCK

Groß und mächtig steht sie da,
gespickt mit goldenen Noppen.
Zeigt sich als mächtiges Tor, beschlagen, mittelalterlich,
wohl um den Gegnern ungebetenen Eintritt zu verwehren?

Stolz thront sie auf kleinen, akkurat gesetzten Füßchen,
mehr Ornament,
denn wirklicher Funktion gehorchen diese Beine nicht.
Wohl um sich groß und wichtig zu machen?

Die glänzend, goldenen Spitzen ziehen den Blick auf sich,
enden zuletzt doch in einem harmlos stumpfen Winkel.
Ein Angreifer wird kaum erschrecken,
wohl eher angelockt.

Öffnet man erwartungsvoll den Deckel, sieht man,
porzellanweiß, leeren Raum.
Es scheint, das Potenzial wurde verbraucht für die Fassadenpracht.
Ob wohl noch Ideen bleiben um das Innere zu erfüllen?

Vielleicht will sie Eindringlingen den ganzen Raum,
zu deren glückseligen Verwirklichung überlassen?
Wir wissen es nicht und schließen,
wohl ernüchtert, den hohlen Raum.

Maße: 19 x 44 x 13 cm
Farbe: Porzellan, weiss glänzend, feuervergoldet
Jahr: 2008

SIE ERKANNTEN EINANDER

Gerade noch jungfräulich, cremeweiß, glänzend,
verankert in fester Bodenhaftung, zeigt sie sich aktiv in Pose.

Die Starre ist für immer gelockert
und sie öffnet bereitwillig ihren Deckel.

Erwartungsvoll sehe ich
Rot.

Ein weicher Pelz, der sich im inneren an die Wände schmiegt
und das Gefäß vollständig kleidet, glüht in intensiver Farbe.

Aus dem Boden ragen vier organisch, geschwungene Dornen,
die geschmeidige Beweglichkeit versprechen.

An der Deckelinnenseite, dominant ein metallischer Dorn,
der exakt die Lücke füllt.

Zwei bauschige Fellknäuel zeigen mir unmissverständlich,
dass diese Beiden zusammen gehören.

Waren sie je getrennt,
haben sie sich nun für immer gefunden.

Maße: 14 x 38 x 70 cm
Farbe: Porzellan, weiss glänzend, Glanzplatin, Lammfell
Jahr: 1993

JOSEPHINE

Die schokobraune Schönheit,
ihr Körper leicht nach vorne gebeugt,
läuft beidseitig scharf auf eine Kante zu.
Sie zeigt sich gern in ihrer nackten Schönheit,
die Welt, noch nicht ganz bereit dafür.

Sie steht auf hohen, verspielt tänzelnden Beinen,
geschwungen, ungeordnet und es scheint,
dass sie sich in einem wilden Tanz befindet
und steht sie kurz bewegunglos,
dann wirbeln Ihre Straußenfedern
noch lange lebhaft weiter.

Jetzt wird der Deckel hochgehoben
sieht man, ihr Innerstes ist vollends ausgekleidet.
Ein Stahlwollbett, einladend weich
und noch im nächsten Augenblick wird klar,
hier ist es nicht nur lieb und kuschelig,
hier fallen kleine, aber feine Späne.

Das Glamouröse ist vorbei an diesem Ort,
die glatte Oberfläche ist nicht mehr.
Wer hierher vordringt, der wird konfrontiert
mit unbarmherzig, wilder Wucht.
Die Welt, das gleißend helle Licht
und ihre dunklen Schatten,
hier wird sie gelebt.

Maße: 21 x 39 x 10 cm
Farbe: Porzellan, eisenrot samtmatt, Stahlwolle, Flaumfedern
Jahr: 2005

TRAUM DER APHRODITE

Rein und weiß träumt sie,
wovon?
Man sieht sofort,
zwei weiche, rosa Spitzchen
aus ihrem Inneren ragen,
schauen frech heraus,
hinter Nerzbesatz,
munter, fast fröhlich.
Denn,
Deckel oder Schutz benötigt Aphrodite nicht,
sie muss sich nicht verstecken.
Niemandem ist sie ausgeliefert,
wir sind es, wenn sie uns erwischt.

In ihrem Inneren bäumt sich etwas auf,
liegt zuerst weich,
wird fest, steht auf,
wird feist und immer größer.
Für Aphrodite ihr Geschäft.
Schönheit, Verführung, Leidenschaft und
körperliche Liebe.
Erwachen wir vom süßen Traum,
steht vor uns gleich das richtige Leben
und mit ihm, all dessen Konsequenzen.
Wir hören Aphrodite lachen,
von ihrer Sicht der Welt,
da können wir nur träumen.

Maße: 8 x 37 x 11 cm
Farbe: Porzellan, weiß glänzend, rosa matt, Nerz
Jahr: 2005

LIEBESÄPFEL DER APHRODITE

Wer würde nicht für Paris Apfel alles geben?
Wer ist die Schönste, wer gewinnt?
So kam’s und wurde für Frauen
zum Gezanke, Hader, Zwietracht, Ungemach,
heut sogar zur schmerzhaft und sehr teuren Korrektur.
Dank gezähmt, fügsam, klein gemachter Frauen,
weltweit riesige Industrien,
und sie streichen ihren Milliardendicken Wams.

Wofür? Für Schönheit, Ansehen,
zu sein was meist ganz unerreichbar,
doch so erstrebenswert erscheint?
Vertun so kostbar Lebenszeit, mit Schmieren und mit Klagen,
über Gewicht und Cellulitis,
statt ihrer Weibeskraft bewusst zu werden.
Nicht wissend:
eine Frau ist, was sie ist,
ein Mann nur, was er tut.

Doch wäre das alles nicht so schlimm,
denn niemals reichte Schönheit
viel mehr muss Frau jetzt von sich verlangen,
Perfektion in Zig Belangen.
Wie leicht erscheint es heute,
nur einen einzigen Apfel zu erlangen.
Jetzt wirft dir Paris diesen,
an deinen studiert, perfekten Kopf und fragt:

Was hat sich in 4000 Jahren,
getan an weiblich wirklich Wahrem?

Maße: 9 x 27 x 13 cm
Farbe: Porzellan, weiß glänzend, rosa
Teile: 8 Liebesäpfel mit Text + Porzellansockel, in Holzkiste
Jahr: 2007

EVERYBODIE’S DARLING

Ich sehe sie gleich
und frage nicht,
sie birgt keinen angenehmen Raum.

Weiß, fast blass ihr Körper,
ihr Rand unordentlich umsäumt, zerzaustes Grau,
Gleichgültigkeit, von weitem schon.

Beim Näherkommen weist der Blick ins Innere.
Kein Schutz, nicht Hülle
der ihren Schatz behüten will.

Hat sie den Deckel nur verlegt,
oder irgendwann zerbrochen,
geschehen mit Absicht oder einfach so passiert?

Ich nähere mich, schrecke zurück,
der Anblick eine Schlangengrube,
ein Fingerwirrwarr, wild und ungestüm.

Warum, wie viele, wie lange schon?
Beklemmung und unschöne Bilder,
ein Durcheinander wüster Worte.

Blutrot dazwischen fordernd Finger
und sie, ausgeliefert,
gar nicht mehr fähig einer Gegenwehr.

Ich möchte meinen Blick verweigern.
Ich kann es und ich tue es. Jetzt.
Der bittere Nachgeschmack, der bleibt.

Maße: 7 x 40 x 10 cm
Farbe: Porzellan, weiss glänzend, rot glänzend, Stahlwolle
Jahr: 2006

FEEL ME

ein schwarz matter Block
mandelförmig, leicht geneigt in eine Richtung
wirft sie einen breiten Schatten

zwei einladende Löcher in Front und Deckeloberfläche
kreisrund, tiefe Öffnungen, ich nähere mich langsam
passend genau

zaghaft stecke ich Daumen und Zeigefinger ins Unbekannte
sie lässt sich überraschend mühelos öffnen
gleichzeitig begreife ich

der Deckel hebt sich vom unteren Teil
bin in Fingern, die nicht die meinen sind
jetzt erst habe ich verstanden

in harten Porzellanfingerschuhen stecke ich
der goldene Boden glänzt
ich bin in ihr angekommen

leise schließe ich den Deckel, der sich in zwei Passer fügt
noch einen Augenblick verweilen
dann löst sich meine Hand

innig, tief durfte ich eindringen
fühlen, mit meinen Fingerspitzen, doch
sie bestimmt den Ort

ich war ganz nah
und trotzdem
sie bleibt unerreichbar

Maße: 13 x 38 x 7 cm
Farbe: Porzellan, schwarz-metallic, weiß glänzend, feuervergoldet
Jahr: 2005

MITTERNACHT.
Nichts hat sich ereignet.

Ein eisernes Monument,
wir sehen sie von weitem schon.

Sie könnte 50 Meter Länge messen,
balanciert elegant auf spitzen Beinen,
ragt selbstbewusst gegen den Himmel,
rundum bestückt mit wehrhaft spitzen Stacheln,
die starr die Luft durchbohren.

Hier wird sehr kostbares beschützt,
gleich einem Bunker,
sieht man die Öffnung nur ganz leicht angedeutet
und beim Versuch den Deckel abzuheben,
um auf den vermeintlich teuren Schatz zu blicken,
scheitern wir.

Die zäh, metallic schwarze Glasur
verbindet beide Körper,
verschmolzen für die Ewigkeit.
Nun bleibt für immer ein Geheimnis,
was so unerbittlich, streng verteidigt wird.

Ihr Name,
ein Zitat von Henry Miller, zeugt von Wehmut
und wir wundern uns nicht mehr,
dass sich nichts ereignen konnte,
auch nicht Mitten in der Nacht.

Doch deutlich spüren wir den Hauch der Sehnsucht,
die einsam in ihrer Aura treibt.

Maße: 16 x 29 x 16 cm
Farbe: Porzellan, schwarz-metallic
Jahr: 1992

VULGATO CORPERE
Nach Hingabe des Körpers

Sie macht den Anfang, weiß und glänzend,
groß und stolz, auf langen, spitzen Beinen,
nur Millimeter ihre Bodenhaftung,
doch, die Stacheln ihrer Haut
zeigen schon die Richtung an.

Nach vorne strebt sie,
weiter soll die Reise gehen,
noch ist sie nicht am Ziel.
Ihr leuchtend rotes Haar ist mutig aufgebürstet
und lässt erahnen,
dass sie flexibel bleibt.

Und öffnet sie Ihr oberes Teil,
will sie sich selbst beweisen,
dass noch nicht viel Erlebtes in ihr steckt.
Ihr Schatz ist eben grad geraubt,
viel Brauchbares nicht eingesammelt.

Nach ihrer Hingabe
änderte sich die Farbe ihres Körpers nur
und der geringe Faktor ihrer Schutzhaut steigt.
Es ist noch Zeit und man wird sehen…

Maße: 17 x 39 x 16 cm
Farbe: Porzellan, weiss glänzend, Lammfell
Jahr: 1992

HEIMAT
bist du großer Söhne

Schlicht und kräftig
mattes Blau
tut so
als könne sie kein Wasser trüben.
Noch wahrt sie den Schein
und macht uns vor, alles in bester Ordnung.

Die Überraschung wartet
denn sie eröffnet sich.
Neun Männerköpfe sind in ihr versteckt.
Neunmal der Held Apoll
für jedes Bundesland ein Held
der aus der mandelförmigen Öffnung drängt.

Die Heldinnen in diesem Land
aus dem jeder
auch der Held geboren ist
noch unerwähnt und nicht erkannt.
Was will sie uns wohl sagen?
Dass sogar die Helden aus der Frau geboren sind?

Und dieser Raum von jedem Mann
mit Heldentat zurückerobert werden will?
Wir schließen wieder schnell die Büchse
genießen noch einmal
mit weisem Blick über dieses Land
die sanfte, heldenfreie Ruhe.

 

Maße: 9 x 29 x 8 cm
Farbe: Porzellan, blitzblau seidenmatt, weiss glänzend
Jahr: 1992

EVA,
die Versuchung

Sie ist die Schuld,
steht immer schon am Pranger
und hält einsam den Rekord
als Vorwand zweier Jahrtausende.
Eva, die Verführerin,
die den armen, unwilligen Mann
ins Unglück stößt und
mit dem Mann, die ganze Welt.
Mit dieser kleinen Frucht?

Eva nur ein Teil von ihm,
der großzügig eine Rippe spendet,
nicht weiß wo er hineinbeißt und
welch Konsequenzen folgen,
nimmt sie alles wortlos an.
Die Schuld trägt sie geduldig
und unterwürfig harrt sie aus,
steht trotzdem aufrecht, soldatenhaft,
denn sie braucht nicht viel Boden.
Ihr Körper kann sich kaum bewegen,
und lang kann sie die Luft anhalten.

Fast schwebt sie, denn starr macht ihre Schuld.
Ein Nerz, der sich um ihre Stacheln schmiegt,
die nie als Waffe ausgefahren sind,
nur makellos in Reinheit glänzen.
Der Deckel ließe sich öffnen,
doch etwas hindert uns,
in ihr Intimstes einzutreten,
darum wollen wir nur raten,
süß und köstlich, frisch gepflückt,
mit rot glänzenden Bäckchen?

Maße: 14 x 29 x 16 cm
Farbe: Porzellan, weiß glänzend, schwarzer Nerz
Jahr: 1992

MARILYN

beeindruckend schön
von Anfang an
ihr Ziel scheint klar
sechs Beine heben sie vom Boden ab
unsicher nur
wie lange sie sich noch halten kann

die Bodenhaftung fehlt
ihr Körper könnte mehr vertragen
und jedes Bild
jungfräulich weiß
strahlend, aber fragend
doch bisher unerreicht

die spitzen Spitzen
vorne klein nach hinten größer
beugen sich leicht im harten Fahrtwind
spitz
doch auf der Spitze
wehrlos

ein gelber, dichter Schopf
bedeckt den Deckelteil
wir ahnen
dass die Deckellüftung
keinen Inhalt bringen wird
zu viel wurde gezeigt

zu viel dem Außen abgegeben
dass Innere scheint leer
doch immer
zeitlos
atemberaubend
als Ikone auf ihrem Thron
wird sie für ewig bleiben

Maße: 19 x 45 x 13 cm
Farbe: Porzellan, weiß glänzend, Lammfell
Jahr: 1992

MAGDALENA

Macht sie sich selber klein?
Duckt sie sich, unterwürfig, Ehre erbietend?
Ist sich nicht klar ihrer Größe, ihrer Kraft,
dass sie der Zeit erhalten bleibt?

Dabei sind stolz und prächtig ihre Stacheln,
aufgerichtet, doppelreihig, rundum formiert
und strebt wie selbstverständlich, vor.
Man glaubt zu wissen, sie kennt ihr Ziel.

Von weitem sichtbar, an der Oberfläche, Glanz.
Schon spiegelt sich meine Kontur in ihr,
sehe mich selbst in Ihrer Oberfläche.
Bin ich wie sie?

Der Deckel öffnet sich,
das Innere ist mit weichem Nerz gefüttert.
Ich will sofort begreifen, fühlen, und ich tu es ungeniert,
versinke leicht und tief in ihrem samtig, warmen Pelz.

Das Verlassen aus ihrem Inneren fällt mir schwer.
Wer war sie und wie war es, von IHM geliebt zu werden?
Sie die Hure, ER der Gott,
ich wäre gern geblieben.

Maße: 17 x 39 x 16 cm
Farbe: Porzellan, weiß glänzend, Glanzplatin, schwarzer Nerz
Jahr: 1992

LILITH

Nachtblau ist ihre Farbe, majestätisch stolz ist sie,
in ihrem lila Nerz, der ihre Waffen warm ummantelt,
ihre Beine, fest in die Erde gedrückt, bereit zum Sprung,
bereit für…

Man spürt sofort, die gibt nicht auf und
schlussendlich wird sie siegen,
in diesem Spiel um
Vorherrschaft.

Sogar das Paradies hat sie verlassen,
um unabhängig ihren Weg zu gehen.
Sie kennt Verleumdung, Schande, Einsamkeit,
noch gab es wenige, die ihren wahren Wert erkannten.

Sie lässt sich nicht beirren und öffnet frei ihr Innerstes.
Ein dunkler Abgrund tut sich auf,
schwarz und unendlich,
doch schon umgrenzt von feinen Härchen.

Nichts grobes ist an ihr,
denn sie macht keinen Vorwurf,
sie hat das Wissen seit je und was sie gut kann,
warten.

Viele kamen ihr schon nah,
sie paarte sich mit zig Dämonen,
bislang wirft sie den Deckel ab und
vergnügt sich meist allein.

 

Maße: 20 x 38,5 x 16 cm
Farbe: Porzellan, nachtblau glänzend, lila Nerz
Jahr: 1994

SEELE DER EMPFINDUNGSLOSIGKEIT

Zweigeteilt in ganzer Sache,
wer könnte da noch fühlen wollen?
Gut geschützt und doch getrennt,
ohne den Anderen nur halb.

Jeder für sich eigenständig,
in zwei scheinbar unversöhnlichen Seiten.
Wehrhaft, jederzeit zum Kampf bereit,
dann wieder weich und sanft und nerzbesetzt.

Stehen sie sich zugewandt,
sind ihre Gegensätze Stirn an Stirn,
kehren sie sich die Rücken zu,
erfahren sie dasselbe gegengleich.

Öffnet sich einer ermattet,
präsentiert frei den versteckten Schatz,
erfühlt das Gegenstück sogleich,
dass diese Chance kein Ausruhen duldet.

So sind sie spannend angespannt
in ihrem ewigen Widerspruch,
und ihren Seelen ausgeliefert,
Richtung empfindungslos.

 

Maße: 22 x 14 x 16 cm
Farbe: Porzellan, weiß glänzend, schwarzer Nerz
Jahr: 1992

Auszug der Eröffnungsrede von Paulo Henriques
Direktor / Museu National do Azulejo / Lissabon / Portugal

Hauptthema der Arbeit von Margit Denz ist der menschliche Körper als erotisches und mächtiges sexuelles Wesen, Ausdruck des Begehrens und der Funktionalisierung dieses Begehrens als symbolische Urform und Produkt sozialen Austausches.

Von der Spannung des Begehrens in einer weiblichen Perspektive, die den männlichen Körper als Lustgegenstand wahrnimmt, lädt uns Margit Denz auf einen Streifzug in die Symbolik  der Bilder und der Gegenstände,  die durch Baubo, die Vulva als ältestes Zeichen, schematisch als Mandel dargestellt ist, als mandelförmiger Nimbus, in Skulpturen und Schalen, Dosen sanfter oder aggressiver Lust, Ursprung des menschlichen oder mythologisch kosmischen Lebens, ein..

Ausstellungen
2008 Frauenmuseum Hittisau, Vorarlberg, A
2007 Keramikmuseum Grimmerhus, Middlfart, DK
2006 Museu Nacional de Cerámica, Barcelona, ES
2004 Museu Nacional de Soares dos Reis, Porto, P
2004 Museu Nacional do Azuleio, Lissabon, P
2000 Frauenbad, Baden/Wien, NÖ, A
1994 Getreidespeicher Primersdorf, Waldviertel, NÖ, A

sie alle bergen ein geheimnis

sie werden bei ihrem namen gerufen

den niemand weiß

ihr geschlecht bleibt bedeutungslos

eingemantelt lässt sich ihr arkanum lüften

 

heb den deckel und schlüpf hinein

 

Auszug der Eröffnungsrede von Paulo Henriques
/ Direktor / Museu National do Azulejo / Lissabon / Portugal

Hauptthema der Arbeit von Margit Denz ist der menschliche Körper als erotisches und mächtiges sexuelles Wesen, Ausdruck des Begehrens und der Funktionalisierung dieses Begehrens als symbolische Urform und Produkt sozialen Austausches.

Von der Spannung des Begehrens in einer weiblichen Perspektive, die den männlichen Körper als Lustgegenstand wahrnimmt, lädt uns Margit Denz auf einen Streifzug in die Symbolik  der Bilder und der Gegenstände,  die durch Baubo, die Vulva als ältestes Zeichen, schematisch als Mandel dargestellt ist, als mandelförmiger Nimbus, in Skulpturen und Schalen, Dosen sanfter oder aggressiver Lust, Ursprung des menschlichen oder mythologisch kosmischen Lebens, ein.

sie alle bergen ein geheimnis

sie werden bei ihrem namen gerufen

den niemand weiß

ihr geschlecht bleibt bedeutungslos

eingemantelt lässt sich ihr arkanum lüften

 

heb den deckel und schlüpf hinein

 

Auszug der Eröffnungsrede von Paulo Henriques
/ Direktor / Museu National do Azulejo / Lissabon / Portugal

Hauptthema der Arbeit von Margit Denz ist der menschliche Körper als erotisches und mächtiges sexuelles Wesen, Ausdruck des Begehrens und der Funktionalisierung dieses Begehrens als symbolische Urform und Produkt sozialen Austausches.

Von der Spannung des Begehrens in einer weiblichen Perspektive, die den männlichen Körper als Lustgegenstand wahrnimmt, lädt uns Margit Denz auf einen Streifzug in die Symbolik  der Bilder und der Gegenstände,  die durch Baubo, die Vulva als ältestes Zeichen, schematisch als Mandel dargestellt ist, als mandelförmiger Nimbus, in Skulpturen und Schalen, Dosen sanfter oder aggressiver Lust, Ursprung des menschlichen oder mythologisch kosmischen Lebens, ein.

sie alle bergen ein geheimnis

sie werden bei ihrem namen gerufen

den niemand weiß

ihr geschlecht bleibt bedeutungslos

eingemantelt lässt sich ihr arkanum lüften

 

heb den deckel und schlüpf hinein

 

Auszug der Eröffnungsrede von Paulo Henriques
/ Direktor / Museu National do Azulejo / Lissabon / Portugal

Hauptthema der Arbeit von Margit Denz ist der menschliche Körper als erotisches und mächtiges sexuelles Wesen, Ausdruck des Begehrens und der Funktionalisierung dieses Begehrens als symbolische Urform und Produkt sozialen Austausches.

Von der Spannung des Begehrens in einer weiblichen Perspektive, die den männlichen Körper als Lustgegenstand wahrnimmt, lädt uns Margit Denz auf einen Streifzug in die Symbolik  der Bilder und der Gegenstände,  die durch Baubo, die Vulva als ältestes Zeichen, schematisch als Mandel dargestellt ist, als mandelförmiger Nimbus, in Skulpturen und Schalen, Dosen sanfter oder aggressiver Lust, Ursprung des menschlichen oder mythologisch kosmischen Lebens, ein.

sie alle bergen ein geheimnis

sie werden bei ihrem namen gerufen

den niemand weiß

ihr geschlecht bleibt bedeutungslos

eingemantelt lässt sich ihr arkanum lüften

 

heb den deckel und schlüpf hinein

 

Auszug der Eröffnungsrede von Paulo Henriques
/ Direktor / Museu National do Azulejo / Lissabon / Portugal

Hauptthema der Arbeit von Margit Denz ist der menschliche Körper als erotisches und mächtiges sexuelles Wesen, Ausdruck des Begehrens und der Funktionalisierung dieses Begehrens als symbolische Urform und Produkt sozialen Austausches.

Von der Spannung des Begehrens in einer weiblichen Perspektive, die den männlichen Körper als Lustgegenstand wahrnimmt, lädt uns Margit Denz auf einen Streifzug in die Symbolik  der Bilder und der Gegenstände,  die durch Baubo, die Vulva als ältestes Zeichen, schematisch als Mandel dargestellt ist, als mandelförmiger Nimbus, in Skulpturen und Schalen, Dosen sanfter oder aggressiver Lust, Ursprung des menschlichen oder mythologisch kosmischen Lebens, ein.

sie alle bergen ein geheimnis

sie werden bei ihrem namen gerufen

den niemand weiß

ihr geschlecht bleibt bedeutungslos

eingemantelt lässt sich ihr arkanum lüften

 

heb den deckel und schlüpf hinein

 

Auszug der Eröffnungsrede von Paulo Henriques
/ Direktor / Museu National do Azulejo / Lissabon / Portugal

Hauptthema der Arbeit von Margit Denz ist der menschliche Körper als erotisches und mächtiges sexuelles Wesen, Ausdruck des Begehrens und der Funktionalisierung dieses Begehrens als symbolische Urform und Produkt sozialen Austausches.

Von der Spannung des Begehrens in einer weiblichen Perspektive, die den männlichen Körper als Lustgegenstand wahrnimmt, lädt uns Margit Denz auf einen Streifzug in die Symbolik  der Bilder und der Gegenstände,  die durch Baubo, die Vulva als ältestes Zeichen, schematisch als Mandel dargestellt ist, als mandelförmiger Nimbus, in Skulpturen und Schalen, Dosen sanfter oder aggressiver Lust, Ursprung des menschlichen oder mythologisch kosmischen Lebens, ein.