HITTISAU

DÄNEMARK

2006 wird Margit Denz von der Leiterin des Nationalen Keramik Museums in Middlfart, Dänemark, eingeladen, die Ausstellung INTIM für das Haus zu konzipieren.

Im Dezember 2007 wird die Ausstellung eröffnet und mit großem Interesse der dänischen Presse begleitet. Der Leiter der Vorarlberger Kulturabteilung Dr. Werner Grabher reiste zur Eröffnung nach Middlfart und hält nach der Museumsdirektorin die fulminante Eröffnungsrede.

Von der Künstlerin mitgebracht und eigens kreiertes und hergestelltes Konfekt wird gereicht: Marzipan-Brust-Knöspchen auf Zartbitter-Schokolade mit aphrodisischer Ingwer-Chili-Füllung im Tüllmantel.

BAUBO

die mythische Vulva

Baubo steht am Anfang der Faszination von Margit Denz für die griechische Mythologie.

Baubo – personifiziertes weibliches Geschlecht, Gegenpart zu Phallus, wird als schiffchenförmiges Gefäß transformiert, offen oder verborgen mit Deckel, weich mit Nerz ausgekleidet, aggressiv durchbohrt mit Stacheln oder Fingern, gefüllt mit griechischen Männerköpfen, Brustknospen oder Lippenränder.

Emotionen werden geweckt, Themen personifiziert, Urängste und Sehnsüchte erzeugt. Im Laufe der Zeit entstehen 27 verschiedene Exponate zu den differenziertesten und intimsten Themen des menschlichen Daseins.

EAT ME – DRINK ME

Porzellan Tapete

Im prachtvollen Zentralraum des Nationalmuseums für Keramik
wird die raumfüllende Wandskulptur eat me – drink – me, 
340 Brustknospen- und Lippen – Medaillons in exaktem Abstand, an allen 4 Wänden angebracht. Eine dreidimensionale Wandinstallation und Neuinterpretation des berühmten Porzellanzimmers in Schönbrunn von 1764, dem Schreibkabinett Maria Theresias.

DIE TAFEL DER DEMETER

Das Hauptthema und Ursprung der Keramik ist das Gefäß, wobei Volumina, Innenraum, Form, Funktion und Dekor als ständiger Begleiter der Künstlerin fungiert. 

Hunderte verschiedene Geschirr-Teile werden von Margit Denz in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt und sind zusammenfassend auf der Tafel der Demeter zu sehen.

Platten, Dosen, Teller, Tassen, Becher und Schalen, dekoriert, durchlöchert, und reliefiert, mit Brustknospen, Lippen und Schamlippen, sollen diese Gefäße an frühkindliche Erfahrungen erinnern und tief im Unterbewussten gespeicherte Erlebnisse und Bilder zurückrufen.

Sie memorieren den sinnlichen Austausch, ähneln Traumbildern und wecken die Lust, den Genuss an der üppigen Tafel bewusst zu erleben.
Zwischen Nabeltellern und Lendentellern mit erotischen Texten aus dem „Hohelied der Liebe“, stehen Skulpturen, liegen verstreut Hand-Lust-Objekte und die Liebesäpfel des Paris, die als Handschmeichler zum Spielen einladen. Ein goldenes Schwein flankiert die Tafel, Symbol für Fülle, Üppigkeit und Lebensfreude.

DER SCHATZ DER APHRODITE

Das Herz, universales Symbol für Emotion

1996 modelliert Margit Denz ihr erstes Herz und arbeitet seither an der globalen Herzerwärmung. Tausende von Herzen hat sie in ihrem Atelier hergestellt und somit für positive Emotionen gesorgt, die Freude, Liebe und Dankbarkeit mit diesem Symbol unter die Menschen gebracht und tausende Liebeserklärungen weltweit verschickt.  

Viele heute noch gebräuchliche Redewendungen gehen auf die ägyptische Vorstellung vom Herzen vor über 2000 Jahren, als Zentrum des Selbst, der Seele oder der Gefühle zurück: Das Herz kann schwer und leicht sein: bei Verliebten werden Herzen geraubt oder verschenkt, oder sie werden schwach. Herzen können kalt, warm, hart oder weich sein.

Bei dieser Arbeit kommt die technische Möglichkeit und ihr großes Wissen über serielle Produktion voll zum Ausdruck. Trotzdem geht jedes Herz durch ihre Hände und wird dadurch zum Unikat.

EROS & PSYCHE

Swinger Club im Olymp

Was ist Intimität? Wo sind die Grenzen und wann werden sie überschritten? Was ist peinlich, was gewollt, was unangenehm?

Unterwäsche ist der Haut am nächsten, schützend, verhüllend, aufreizend und entblößend. Der Schutz der intimsten Stellen kann irritieren oder anziehen sein. Bei dieser Arbeit, dem Negativ-Abguss direkt am Körper und der Positiv-Ausformung des Materials, ist der Blick auf die intimen Stellen des Köpers gerichtet. Der Übergang zwischen Innen und Außen, Privatsphäre und Intimität wird sichtbar, das Geschlecht erkennbar, die Körperhaltung imaginär, die nicht mehr vorhandene Person präsent. Der Abdruck der Unterwäsche, das Volumen der Körpergrenze verrät den ganzen Menschen. Eros, Gott der Liebe nach außen, Psyche, die Seele, das intimste des Menschen nach innen.

BUCH

INTIM

Der 2004 für die Ausstellung in Lissabon im Museu Nacional do Azulejo entstandene Katalog von dem Grafikdesigner Kurt Dornig, mit den lyrischen Texten von Daniela Egger, wird ins dänische übersetzt, als Beiblatt gedruckt und beigelegt. 

Das Buch und ausgewählte Herzen werden im Museumshop mit großem Erfolg angeboten und verkauft.

Es erscheinen mehrere Berichte und Kritiken über die Ausstellung und Interviews in Kultursendern nationaler Radiostationen.