BADEN/WIEN

INTIM

Frauenbad
Baden bei Wien

Nach einem Atelierbesuch 1999 in der Mollardgasse in Wien, wird die Leiterin der NÖ-Art Heide Cejnek aufmerksam auf die Arbeiten von Margit Denz. Die wunderbaren Räumlichkeiten des ehemaligen Frauen- und Carolinenbades in Baden bei Wien, eignen sich hervorragend für eine Ausstellung. Denz fasst die verschiedenen Arbeiten der letzen 10 Jahre in 5 Themenbereiche der griechischen Mythologie zusammen: Baubo, die mythische Vulva, die Tafel der Demeter, Eros & Psyche, die Helden mit der Nabelschau und Hypnos, den Gott des Schlafs.

Unter dem Titel INTIM wird im Mai 2000 die Einzelausstellung eröffnet und Margit Denz das erste Mal einem großen Publikum vorgestellt. 

EROS & PSYCHE

Götterdämmerung

Gleich im Eingangsbereich werden in den ehemaligen Umkleidekabinen des Bades, die Götter des Olymps präsentiert. Unterwäsche, direkt am Körper abgegossen und in Keramik geformt, bemalt und täuschend echt nachgeahmt. Wir sehen die Dessous der Nymphen und Göttinnen, Strapse und Mieder, Tangas und BHs, aber auch die Feinrippware mit Seiteneingriff und Bein von Helios, dem Sonnengott. 

BAUBO

die mythische Vulva

Im ehemalige Badebereich, seit der Sanierung von Werner Nedoschill 1991 sind die vertieften Becken mit Panzerglas überdeckt, stehen die Vitrinen, die je ein Gefäß der Serie BAUBO präsentieren. Thema der griechischen Mythologie: Demeter, auf der Suche nach ihre Tochter Persephone, trifft auf BAUBO, einer thrakischen Sklavin, die mit ihrem Geschlecht Späße vollführt, welche vor Sinnlichkeit und Witz strotzen und Demeter aufheitern. In der Umsetzung entstehen mandelförmige Dosen, die in ihrem Inneren einen üppigen, geheimnisvollen Kosmos bergen, den sie nicht immer preisgeben.

DEMETER

Die Tafel der Demeter

Der Hauptraum des Frauen- und Carolinenbades zeigt eine opulent gestaltete Installation für Demeter. Eine 17 m lange Tafel, weiß betucht, auf jeder Seite 14 Gedecke, die zum Speisen einladen. Schalen und Teller aus feinstem Porzellan mit Brust-Knospen- und Scham-Lippen-Dekoren, bepelzten Schalen, mandelförmigen Tellern, genoppten Handschmeichlern und Blumen-Salz-Streuern, erotischen Messer-Bänkchen und dazwischen thront die Skulptur der Demeter.

Die Tafel wir längsseits von 2 großen, dreidimensionalen Bildern eingerahmt, auf denen Brustknospen-Medaillons auf der einen, und Lippen-Medaillons auf der anderen Seite zu sehen sind, akkurat angeordnet. Flankiert wird das Bankett zur Rechten und Linken Seite von 2 goldenen, lächelnden Schweinen, die die Szene freudig zu beobachten scheinen.

HYPNOS

Gott des Schlafs, Bruder des Todes (Thanatos), Vater der Träume (Oneiros), Sohn der Nyx (Nacht) und des Erebos (Finsternis)

28 Gesichter, schlafend, träumend, versunken im Polster, schweben sie auf blauem Licht. Im Hintergrund ist das leise Summen eines Schlaflieds zu hören. Der Text dazu steht auf den Herzen, welche die Schlafenden beschützen und, um vielleicht mitsingen zu können.

Ein Abdruck des Gesichts ist sehr realistisch, nichts wird verändert oder geschönt. Jede Falte, Pore, jedes Haar ist ganz genauso wie die Wirklichkeit, doch durch das Weiß und die Mattheit des Materials entsteht eine entfremdende Abstrahierung. Wir werden uns unserer Verletzlichkeit im Schlaf bewusst und an die eigene Endlichkeit erinnert.

Luft – Schlaf – Wasser
12 Minuten – 96 Stunden – 266 Stunden

Im Schlaf werden Erlebnisse der Psyche verarbeitet. Schlafentzug bewirkt Antriebslosigkeit, kann Rauschzustände verursachen, erhöhten Reizbarkeit oder hat eine enthemmende Wirkung und, Schlafentzug ist immer noch eine der wirkungsvollsten und einfachsten Foltermethoden.

Vor den Schlafenden, das Schiff der Träume, welches im inneren an Alpträume erinnert und die Toten über den Styx (Totenfluss) zu Hades in die Unterwelt geleitet.

 

HELDEN

Nabelschau

Der Nabel, ähnlich dem Fingerabdruck, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. 13 Helden und ihre Nabelabdrücke, Zeichen der Geburt aus einer Frau entsprungen, werden hier im Positiv und Negativ gezeigt. Wie eine Passung ergeben beide Teile ein Block. Die Namen der einzelnen Objekte sind ihre Geburtsdaten, sie sind aufgereiht und von der Decke hängt ihr Gegenstück und erzeugen so, neue Ein- und Durchblicke.