2006 wird Margit Denz von der Direktorin des Museu de Cerámica in Barcelona eingeladen, die Ausstellung INTIM für dieses Haus zu konzipieren.
Zur Pressekonferenz erscheinen über 20 Journalisten aus dem ganzen Land. INTIM platzt wie eine Bombe in die Keramiklandschaft Spaniens. Große Tageszeitschriften berichten über die Ausstellung und sie erreicht einen Besucherrekord.
Zur Eröffnung spricht der Kulturminister Spaniens und die Direktorin des Museu de Cerámica, anwesend sind die Vertreterin des österreichischen Kulturinstitutes in Barcelona, sowie Dr. Spalek, Leiter der Bank Austria Spanien und Sponsor der Ausstellung. Es werden Marzipan-Brust-Knöspchen auf Chili-Ingwer-Schokolade-Plättchen in Tüllmantel gereicht.
Die Lust zu Tafeln – ein üppiges Gelage an der Tafel der Demeter – zeichnet diese Installation das traditionelle Thema der Keramik – das Gefäß. Ihre vielfältigen Formen und ihre Beschaffenheit werden zur sinnlichen Erfahrung. Stachelige Becher, geschwungene Kannen, Brustknospen-Schalen, Bauchnabel-Teller, sie alle werden zum Untergrund und Hohlkörper für Flüssigkeit und Nahrung. Ihre Formen an die Körpererfahrung anzupassen und an die gewünschte sinnliche Erinnerung frühkindlicher Fantasien beim Berühren der rauen oder stacheligen Oberflächen, all dies sind Spielräume für die sinnliche Wahrnehmung der Dinge. Durch Nahrungsaufnahme begegnen wir dieser Welt von Anfang an, und diese Erfahrung begleitet uns täglich bis zum Ende unseres Lebens…
Präsentiert wird dieses lustvolle Bankett in einem geschützten Raum, welcher durch schmale Sichtspalten erkundet werden kann und nie im Ganzen erfasst wird. Vielleicht werden wir dazu aufgefordert uns zu bewegen und durch veränderte Positionen, ungewohnte Ansichten und neue Erkenntnisse zu entdecken…
…vielversprechend die Gabe der Aphrodite, den leidenschaftlichen Affekten der Frau entsprechend, an einer Wand mit hunderten von Herzen, die aus derselben Gussform entstehen und systematisch angewandt werden, mit einem Worten oder Symbol versehen, um die vorhersehbaren Reden, der Leidenschaft und der Liebe zu bilden…
Am Anfang stand Baubo. 1992 begannen mit dieser unkonventionellen und oft verschwiegenen Frauenfigur, diese Arbeit, eine Auseinandersetzung mit der griechischen Mythologie, die vor Sinnlichkeit und Witz strotzt.
Dosen, Schalen, Gefäße, ein üppiges Gedeck und ganze Wände voller Herzen werden zu Objekten, die im be-greifen enthüllen, was in der Mythologie verborgen ist…. Humor und Lust, zwei deftige Komponenten zur Befreiung der Welt. Die Macht der Zerbrechlichkeit wird sichtbar im Porzellan, mit aufgestellten Stacheln, oder in Kombinationen mit Materialien, wie Nerz, Fell, Nägel oder Stahlwolle. Sie reflektieren das Weibliche, Stille und Verborgene, ihre Macht gipfelt in der Dose, die sich erst gar nicht öffnen lässt.
Sie bergen in ihrem Inneren einen üppigen, geheimnisvollen Kosmos, den sie nicht immer preisgeben.
Der 2004 für die Ausstellung in Lissabon im Museu Nacional do Azulejo entstandene Katalog mit den lyrischen Texten von Daniela Egger, wird ins Spanische und Catalan übersetzt und gemeinsam mit der Rede der Direktorin gedruckt und beigelegt.
In der Zeitschrift terra art, erscheint ein großer Bericht (Spanisch und Catalan) über die Ausstellung INTIM im Museu de Cerámica der österreichischen Künstlerin Margit Denz.