Margit Denz besucht die Künstlerin Irena Rosc in Schloss Primersdorf im Waldviertel und die beiden Studienkolleginnen erkunden den Schüttkasten von Schloss Primersdorf und beschliessen, die nächste gemeinsam Ausstellung dort zu präsentieren. Das Ausräumen und Entfernen des Jahrzehnte lang gelagerten Staubes nimmt viel Zeit in Anspruch, doch im Frühling 1994 kann die Ausstellung mit großem Besucherandrang eröffnet werden.
2 lebensgroße Abgüsse, 13 cm aus der Mitte eines weiblichen und männlichen Körpers ohne Nabel, liegen nebeneinander wie aufgebahrt auf dem harten Ziegelboden des Getreidespeichers. Die geraden Seiten zueinander sind blattvergoldet und leuchten. An der Wand dahinter, 7 mandelförmige Zeichen des weiblichen Geschlechts aus Porzellan.
Laut Mythologie, beobachten einige HELDEN, Baubo, erkennen ihre wilde Natur und erblicken ihr Geschlecht, was sie mit einer Angsterektion zurückschrecken lässt.
Der Nabel, ähnlich dem Fingerabdruck, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. 13 Helden und ihre Nabelabdrücke, Zeichen der Geburt aus einer Frau, werden hier im Positiv und Negativ gezeigt. Wie eine Passung ergeben beide Teile ein Bock. Die Namen sind ihre Geburtsdaten, sie sind aufgereiht und von der Decke hängt ihr Gegenstück und erzeugt so, Ein- und Durchblicke.
Ist es ein Mythos, ist es die Wahrheit? Die Geschichte ist gut und der Sessel mit der Ausbuchtung für die Hoden, den die Kardinäle mit “er ist es” bezeugen müssen, um nach der Papstwahl sicher zu gehen, dass sich die Geschichte niemals wiederholt… Alles nur ein Märchen?
Der Sessel steht in der Ausstellung, die Sitzfläche mit Stacheln aus Porzellan, der mandelförmige Ausschnitt, der bezeugt, “sie ist es”, die Armlehnen nerzbestückt, die High heel davor in Porzellan, einer vergoldet, der andere schwarz und mit Dornen besetzt. In der Fensternische daneben, mandelförmige Gefäße mit Kegel, die an Folter erinnern. Alles nur ein Traum?